Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 8.4 des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums Berlin
(Workshop vom 12. November 2024)
Eine Szene aus dem Jahr 2045
1. Akt: Die Pressekonferenz
Gesundheitsministerin Schmidt hat die Öffentlichkeit zu einer Pressekonferenz geladen. Thema der Konferenz ist der jüngste Durchbruch, den die Forscher Dr. Müller und Dr. Aygün bei der Krebsforschung erzielt haben. Die drei nehmen auf einer Bühne Platz, während unter den Anwesenden Journalisten aufgeregtes Getuschel herrscht.
Gesundheitsministerin Schmidt (lächelt in die Runde): Ich freue mich, heute diesen bedeutenden Durchbruch in der Krebsforschung verkünden zu können. Dank der unermüdlichen Arbeit meines Ministeriums haben wir ein Mittel entwickelt, das Krebs für immer besiegen könnte. Es ist ein Meilenstein für die Menschheit.
Dr. Müller (erhebt sich): Mit Verlaub, Frau Ministerin, es war nicht das Ministerium, sondern das Team von Wissenschaftlern und Forschern, das diesen Durchbruch erzielt hat. Wir haben Jahre unserer Leben in diese Forschung investiert.
Gesundheitsministerin Schmidt (ernst): Natürlich, Dr. Müller, aber ohne die Unterstützung und Finanzierung durch das Ministerium wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.
Dr. Aygün (ungläubig): Frau Ministerin, wir wollen hier der Öffentlichkeit außerdem nicht verschweigen, dass Sie im persönlichen Gespräch vorhin erwähnten, dass das Krebsmittel nur den wohlhabenden Bevölkerungsschichten zur Verfügung stehen wird. Das kann nicht Ihr Ernst sein!
Gesundheitsministerin Schmidt (räuspert sich verlegen): Wir müssen realistisch sein. Die Kosten für die Entwicklung und Produktion sind immens. Daher ist es notwendig, dass zunächst diejenigen Zugang erhalten, die es sich leisten können.
Dr. Müller: Das ist unethisch und widerspricht allem, wofür wir stehen. Dieser Durchbruch soll Leben retten, nicht nur die Privilegierten bevorzugen.
Journalist: Frau Ministerin, wie rechtfertigen Sie diese Entscheidung gegenüber den Bürgern, die nicht wohlhabend sind?
Gesundheitsministerin Schmidt: Die Realität ist, dass nicht jeder sofort Zugang haben kann. Mit der Zeit wird das Mittel hoffentlich für mehr Menschen verfügbar sein. Aber vorerst müssen wir pragmatisch vorgehen.
Dr. Aygün (wütend): Das ist eine Schande! Unser Ziel war es, allen Menschen Hoffnung und Heilung zu bringen.
Gesundheitsministerin Schmidt: Die Entscheidung ist gefallen. Wir müssen weiterdenken und planen, wie wir die Verteilung am besten managen.
Dr. Müller: Diese Pressekonferenz ist beendet. Wir werden weiterhin kämpfen, damit dieses Mittel jedem zugänglich gemacht wird, der es braucht. Das verspreche ich.
Die Forscher stürmen wütend von der Bühne, während die Ministerin stehen bleibt und versucht, ihre Fassung zu bewahren. Die Journalisten murmeln aufgeregt und schreiben eifrig Notizen.
2. Akt: In der Apotheke
Frau Kryptos Tochter hat einen heftigen Husten, weshalb sie seit Tagen auf der Suche nach dem richtigen Medikament ist. Besorgt und gestresst betritt sie eine Apotheke und hofft, dass man ihr hier weiterhelfen kann.
Frau Krypto: Entschuldigen Sie, meine Tochter hat einen schlimmen Husten. Können Sie mir ein gutes Hustenmittel empfehlen?
Apothekerin (ohne aufzuschauen): Für solche Fragen nutzen wir hier unsere KI-Beratung. Bitte geben Sie die Symptome in das Terminal dort ein.
Frau Krypto (irritiert): Ich würde lieber direkt mit jemandem sprechen. Es ist dringend.
Apothekerin (seufzt): Die KI ist genauso kompetent wie ein menschlicher Berater. Gehen Sie einfach rüber.
Frau Krypto geht zum Terminal und gibt die Symptome ein. Die Apothekerin schaut sie kurz an und setzt plötzlich ein künstliches Lächeln auf.
Apothekerin: Während Sie darauf warten, dass die KI Ihre Anfrage bearbeitet, darf ich Ihnen vielleicht dieses neue Produkt gegen Augenringe empfehlen? Sie sehen ein wenig müde aus.
Frau Krypto (verwirrt): Augenringe? Das ist nicht wirklich mein Problem gerade.
Apothekerin: Dieses Serum ist wirklich fantastisch. Es wirkt sofort und lässt Sie frischer aussehen. Perfekt für gestresste Mütter wie Sie.
KI-Stimme (aus dem Terminal): Basierend auf den angegebenen Symptomen empfehle ich einen Hustensaft mit Thymian und Eibisch. Er ist wirksam und schonend für Kinder.
Frau Krypto (zum Terminal, erleichtert): Danke!
Apothekerin: Aber das Augenserum… Es ist im Angebot und sehr begehrt.
Frau Krypto: Ich nehme nur den Hustensaft, danke.
Apothekerin (genervt): Wie Sie meinen. Der Hustensaft ist am Gang vier.
Redaktion: DP.