Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 9c der Isaac-Newton-Schule
(Workshop vom 18. November 2024)
Wir befinden uns im Jahr 2045
Im Jahr 2045 sind Roboter fester Bestandteil der Gesellschaft. Außerdem wurden ihnen Grundrechte zugesprochen. Tamino, ein technikbegeisterter Teenager, ist fasziniert von diesen Entwicklungen. Sein Opa Thomas, skeptisch gegenüber der rasanten Veränderung und sieht die neuen Rechte für Roboter kritisch. Beide treffen sich in der Küche.
Eine Szene aus dem Jahr 2045
1. Akt: In der Küche
Tamino: Opa, hast du gehört? Der neue Roboterarzt in unserer Klinik hat schon 100 Leben gerettet. Ist das nicht fantastisch?
Thomas: Leben gerettet, ja. Aber wie viele Ärzte hat dieser Roboter ersetzt?
Tamino: Opa, das ist doch Fortschritt! Roboter machen keine Fehler, sind präzise und arbeiten rund um die Uhr.
Thomas: Vielleicht. Aber jetzt haben sie sogar Grundrechte. Rechte, Tamino! Für Maschinen.
Tamino (begeistert): Natürlich! Sie leisten so viel für uns. Artikel eins: Die Würde des Roboters ist unantastbar. Das ist doch ein großer Schritt für die Gesellschaft.
Thomas (kopfschüttelnd): Ein großer Schritt? Und Artikel zwei: Gewalt gegen Roboter ist strengstens verboten. Zwei Jahre Knast, wenn du einen beschädigst. Tamino, das ist doch verrückt.
Tamino: Aber es schützt sie doch vor Missbrauch. Warum sollte man Roboter schlecht behandeln?
Thomas: Weil sie keine Menschen sind! Rechte sollten dazu da sein, die Schwächsten zu schützen – und das sind immer noch Menschen.
Tamino: Aber denk mal nach, Opa. Wenn Roboter gefährliche Arbeiten übernehmen, dann bleibt uns Menschen mehr Zeit für Kreativität und persönliche Entwicklung.
Thomas (lehnt sich zurück): Oder mehr Zeit, uns überflüssig zu fühlen. Tamino, ich sehe Menschen, die ihre Jobs verlieren und den Anschluss nicht finden. Rechte für Roboter? Wer schützt die Menschen?
2. Akt: Im Wohnzimmer, später am Abend
Ein holografisches Bild projiziert eine futuristische Stadt auf den Wohnzimmertisch: fliegende Autos, Roboterdiener, Menschen in Freizeitparks. Tamino zeigt Thomas die Projektion.
Tamino: Schau dir das an, Opa. So könnte unsere Zukunft aussehen. Keine Staus, keine langweiligen Jobs – Roboter regeln alles für uns.
Thomas (kritisch auf die Projektion blickend): Und was bleibt für die Menschen? Was ist unser Platz in einer Welt, die Roboter steuern?
Tamino: Wir arbeiten zusammen. Menschen leiten, Roboter führen aus.
Thomas (seufzt): Das klingt gut auf dem Papier. Aber was, wenn Roboter entscheiden, dass sie besser ohne uns auskommen?
Tamino: Opa, Roboter machen nur, wozu wir sie programmieren. Sie sind Werkzeuge, keine Konkurrenten.
Thomas (blickt ihn ernst an): Und trotzdem geben wir ihnen Rechte, fast wie Menschen. Was passiert, wenn sie diese Rechte gegen uns nutzen? Wenn sie ihre eigenen Ziele entwickeln?
Tamino (nachdenklich): Vielleicht hast du recht. Rechte alleine reichen nicht. Es geht darum, wie wir sie einsetzen und ob wir das Gleichgewicht finden.
Thomas: Fortschritt ist nicht schlecht, Tamino. Aber wir dürfen nicht vergessen, wer wir sind. Roboter sind keine Menschen, und sie dürfen nie den Platz von Menschen einnehmen.
Tamino: Vielleicht ist das unsere wahre Herausforderung: zu lernen, wie wir zusammenleben – ohne einander zu ersetzen.
Thomas (lächelt leicht): Das wäre eine Zukunft, die ich gerne noch miterleben würde. Viel bleibt mir ja nicht mehr.
Redaktion: SM/nrw