Zwei Welten

Ein Zeitreise-Bericht einer 7. Klasse des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums in Berlin

(Workshop vom 28. November 2024)


Wir befinden uns im Jahr 2045

Die Welt ist geteilt durch ungleich verteiltem Wohlstand. Im Jahr 2045 leben die, die es sich leisten können, sicher auf dem Mars, während die Zurückgebliebenen auf der Erde um ihr Überleben kämpfen. Heute werfen wir einen Blick in diese zwei Welten.


Eine Szene aus dem Jahr 2045

1. Akt: Nachrichtesendung – Blick auf den Mars

 Handelnde Personen:  

  • Nachrichtensprecher  
  • Alex – Marsbewohner  
  • Johann – Marsbewohner  
  • Anton – Erdenbewohner  
  • Mann – Erdenbewohner  

Ein Nachrichtensprecher mit Mikro steht in einem Studio. Eine Leinwand im Hintergrund zeigt wechselnd Bilder von Erde und Mars.

Der Nachrichtensprecher tritt ins Rampenlicht, spricht ins Publikum.

Nachrichtensprecher (seriöse Stimme): Guten Abend, meine Damen und Herren. Wir schreiben das Jahr 2045. Die Welt, in der wir sie kannten, existiert nicht mehr. Der Dritte Weltkrieg hat weite Teile der Erde unbewohnbar gemacht. Während die wohlhabenden Politiker und Bürger auf den Mars geflohen sind, kämpfen die Menschen auf der Erde ums Überleben. Wir schalten nun live auf den Mars, um zu erfahren, wie es den Auswanderern dort geht.

Die Kamera schwenkt auf Alex und Johann, die elegant gekleidet in einem futuristischen Wohnzimmer auf dem Mars sitzen. Sie tragen silberne Masken vor dem Gesicht.

Nachrichtensprecher: Alex und Johann, wie geht es Ihnen heute?

Alex: Uns geht es gut, danke. Wir haben es geschafft, den Problemen der Erde zu entkommen – dem Klimawandel und dem Dritten Weltkrieg. Hier auf dem Mars gibt es keinen Dritten Weltkrieg, und wir arbeiten hart daran, eine neue Gesellschaft aufzubauen.

Johann: Ja, uns geht es super. Vor zwei Wochen war ich noch kurz auf der Erde, um Vorräte zu holen, die Zustände dort sind schrecklich. Wir sind wirklich froh, dass wir rechtzeitig gegangen sind.

Nachrichtensprecher: Beeindruckend. Aber sagen Sie, was essen Sie auf dem Mars? Haben Sie Anbauflächen?

Alex: Nun, wir haben synthetische Nahrung, die hier hergestellt wird. Es ist nicht wie früher auf der Erde, aber es reicht aus.

Nachrichtensprecher: Vielen Dank für diese Einblicke. Wir schalten nun zurück zur Erde, um die Situation der Zurückgebliebenen zu beleuchten.

2. Akt: Auf der Erde

 Handelnde Personen:  

  • Nachrichtensprecher  
  • Anton – Erdenbewohner  
  • Mann – Erdenbewohner  

Es wird eine zerstörte Landschaft gezeigt, die nur noch in Umrissen erahnen lässt, was dort einst war. Alles liegt in Trümmern und eine Gruppe in Lumpen gekleideter Menschen kauert sich um ein Lagerfeuer. Anton tritt hervor, um zu sprechen.

Nachrichtensprecher: Anton, wie geht es Ihnen?

Anton: Ehrlich gesagt sind wir überrascht, dass sich noch jemand für uns interessiert. Uns geht es sehr schlecht. Wir haben kaum Essen und es ist eiskalt – wir können uns keine Heizung leisten, weil wir kein Geld haben.

Nachrichtensprecher: Das klingt furchtbar. Leiden Sie auch unter Krankheiten aufgrund der atomaren Strahlung nach den Bomben?

Anton: Ja, viele hier haben chronische Krankheiten – manche bekommen epileptische Anfälle, andere sterben an Seuchen. Es wird immer schlimmer.

Der Nachrichtensprecher spricht eine Person an, die auf dem Boden liegt.

Nachrichtensprecher: Wie geht es Ihnen?

Mann: Es ist eine Schande. Diese reichen Politiker haben sich einfach abgesetzt. Sie haben uns nichts hinterlassen – keine Spenden, keine Klamotten, keine Hilfe. Wir leben in einem Albtraum.

Nachrichtensprecher: Vielen Dank für Ihre ehrlichen Worte. Gibt es noch Hoffnung?

Mann: Hoffnung? Die haben wir längst verloren. Wir trinken aus dem See, zum Glück gibt es daher genug Wasser, aber wir schlafen auf dem Boden. Alles, was uns noch bleibt, sind Drogen, um das zu ertragen.

Nachrichtensprecher: Vielen Dank, dass Sie Ihre Geschichte hier heute erzählt haben. Und damit – zurück ins Studio.

Es folgt ein Bericht zum technologischen Fortschritt in der Raumfahrt.


Bild: DALL-E

Redaktion: AJ/TM