Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 9c der Isaac-Newton-Schule
(Workshop vom 18. November 2024)
Wir befinden uns im Jahr 2045
Im Jahr 2045 tobt ein ideologischer Konflikt um die politische und soziale Zukunft Deutschlands. Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst, und autokratische Tendenzen stellen die Demokratie infrage.
In einer futuristischen Talkshow ringen die Gäste – Vertreterinnen unterschiedlicher politischer Ansichten – um ihre Visionen. Doch während die Technologie scheinbar alle verbindet, spaltet sie die Gesellschaft immer mehr.
Eine Szene aus dem Jahr 2045
Auf der Talkshow-Bühne
Ein Fernsehstudio. Das Hologramm der Kaiserin glitzert leicht. Die anderen Teilnehmer sitzen auf weißen Sesseln. Hans von Lorax steht zwischen ihnen.
Hans von Lorax: Willkommen, meine Damen und Herren, zur heutigen Ausgabe „Zukunft im Fokus“. Wir haben hochkarätige Gäste, die über die Zukunft unseres Landes sprechen werden. Bei uns: Kanzlerin Manuela Ebert von der DEP, die selbsternannte Kaiserin Viktoria von Eppstein – heute als Hologramm zugeschaltet – und Emelie Große von der DNF. Meine erste Frage: Wie stellen Sie sich die Zukunft Deutschlands vor?
Emelie Große: Demokratisch, natürlich. Aber mit Reformen. Die Armen müssen Unterstützung bekommen, aber nicht durch Geschenke – sie sollen sich ihren Weg nach oben erarbeiten können.
Hans von Lorax: Frau Kaiserin, und Sie?
Viktoria von Eppstein (hochnäsig): Ich sehe keine Notwendigkeit für große Veränderungen unter diesen Bedingungen. Doch wenn ich erst herrsche, wird es all diese Konflikte und das Gerede nicht mehr geben.
Hans von Lorax: Interessant. Frau Kanzlerin, was sagen Sie dazu?
Manuela Ebert: Die Wirtschaft muss wachsen, und das erreichen wir durch technischen Fortschritt – Roboter, Automatisierung, Effizienz.
Hans von Lorax: Sie klingen etwas unkonkret. Wie soll das Ganze genau passieren?
Manuela Ebert (zögernd) : Ähm, ja, das weiß ich auch gerade nicht. Aber ich habe das Konzept eines Plans.
Hans von Lorax: Ein weiteres heißes Thema: Technologie und Überwachung. Frau Kaiserin, was halten Sie von der aktuellen Überwachungspolitik? Sind Drohnen und Kameras gerechtfertigt?
Viktoria von Eppstein (arrogant) : Ja, absolut. Überwachung sorgt für Sicherheit. Ich sehe keinen Grund, daran zu rütteln.
Hans von Lorax: Aber würden Sie sagen, dass die Rate der Gesetzesbrecher gestiegen ist?
Viktoria von Eppstein: Nein. Aber das ist ja gerade ein Verdienst dieser Abschreckung.
Emelie Große (energisch): Überwachung der Armen ist ungerecht! Die Reichen müssen kontrolliert werden. Wir sollten dafür sorgen, dass alle dieselben Chancen haben – und zwar fair.
Hans von Lorax: Kanzlerin Ebert, wie wirkt sich der technologische Fortschritt auf die Gesellschaft aus?
Manuela Ebert: Wir müssen Roboter weiterentwickeln. Sie arbeiten, wo Menschen es nicht mehr wollen. Aber… der hohe Anteil Armer…nun ja, er wird weiter problematisch bleiben.
Hans von Lorax: Wie meinen Sie das?
Manuela Ebert: Das liegt nicht an mir, doch sind sie kaum noch eingebunden in unsere Demokratie und nun wollen immer mehr Leute dort entweder die Populisten oder eine Kaiserin. Das besorgt mich.
Hans von Lorax: Zum Schluss: Frau Kaiserin, warum sind Sie heute nicht persönlich hier? Haben Sie Angst?
Viktoria von Eppstein (kühl lächelnd) : Nein, keine Angst. Ich hatte einfach keine Zeit.
Hans von Lorax: Zeit ist für die Monarchie offenbar knapp. Frau Große, möchten Sie den Armen Zugang zu Technologie geben?
Emelie Große (entschlossen): Ja, natürlich. Sie sollen dieselben Chancen haben und endlich mitbestimmen können. Wenn ich gewinne, werde ich hier ganz fundamental aufräumen.
Hans von Lorax: Gut. Kanzlerin, letzte Worte?
Manuela Ebert (unsicher): Weiterentwickeln. Wirtschaft und Technik. Das ist wichtig.
Hans von Lorax: Vielen Dank. Das war „Zukunft im Fokus“. Möge die Demokratie überleben – oder auch nicht – wir werden es sehen.
Redaktion: SM/nrw