Die Borks-Show

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 9.1 der Merian-Schule
(Workshop vom 20. November 2024)


Wir befinden uns im Jahr 2045

Die Politik ist gespalten und der Wahlkampf kommerzialisiert. Chips statt Handys ist für viele eine Selbstverständlichkeit, auch wenn nicht wenige dafür kämpfen, in eine vergangene Wirklichkeit zurückzukehren. Kurz vor den nächsten Bundestagswahlen wird heiß diskutiert, ob alles außer veganes Essen verboten werden soll.


Eine Szene aus dem Jahr 2045

Im Studio

Im Fernsehstudio. Der Moderator begrüßt das Publikum.

Thomas Borks: Meine Damen und Herren, herzlich willkommen zur 49. Borks-Show. Mein Name ist Thomas Borks und ich bin Ihr Moderator. (Applaus) Heute begrüße ich als Gast Sila Madrina (Applaus) und Detleff Oberlaub (Applaus).

 Handelnde Personen:  

  • Thomas Borks – Moderator  
  • Sila Madrina – Bündnis 99  
  • Detleff Oberlaub – KOK  
  • Zuschauer  
  • Publikum  

Sila Madrina und Detleff Oberlaub setzen sich unter Beifall zu Thomas Borks auf eine Couch.

Thomas Borks: Ich heiße auch Sie, liebe Zuschauer, noch einmal herzlich willkommen, zur 49. Ausgabe der Borks-Show. Heute wollen wir über politische Themen sprechen.

Er blickt in eine andere Kamera und wird ernst.

Thomas Borks: Heute haben wir den 8.12.2045. Genau heute vor 24 Jahren begann das Corona-Virus. Doch zunächst zu unseren Gästen. Detleff Oberlaub von der KOK.

Detleff Oberlaub: Ja hallöchen, ick bin Detleff Oberlaub von der KOK und ick bin in Berlin-Neukölln aufjewachsen und dit war dit Leben, dit kann ick euch sajen. Und die Corona-Zeit? Boah dit war wat.

Thomas Borks: Sila Madrina vom Bündniss 99, bitte.

Sila Madrina: Guten Tag, ich bin Sila Madrina, meine Pronomen sind er, sie, es, wir, ihr, sie. Ich bin vom Bündnis 99 und setze mich hauptsächlich für unser Klima ein.

Thomas Borks: Vielen Dank. Jetzt zum heutigen Jubiläum: Vor 30 Jahren fing das Corona-Virus seine Untaten an. Woran können Sie sich noch erinnern, Herr Oberlaub?

Detleff Oberlaub: Ja, da war ick noch inner Schule, wa. Sechste Klasse oder sowat. Und da hatten wa Homeschooling. Da saßen wa vor so nem Bildschirm, ne. Und hatten Tastaturen und Kamera und so. Dit warn Zeiten. Voll oldschool.

Thomas Borks: Stimmt, das sieht ja heute ganz anders aus. Frau Madrina, wie haben Sie das denn erlebt damals?

Sila Madrina: Ich war in der sechsten Klasse und das war eine schlimme Zeit für die Menschen. Man konnte sich nicht sehen und musste zuhause rumhocken.

Detleff Oberlaub: Wozu jabs denn Whatsapp?

Sila Madrina: Ja, war ja alles online.

Detleff Oberlaub: Ja super wa? Tiktok war ja ooch schon.

Sila Madrina: Das habe ich wohl etwas anders wahrgenommen als Sie. Mir haben die sozialen Kontakte gefehlt damals.

Thomas Borks: Ich möchte mal kurz dazwischengehen. Wir haben ja noch andere Themen. Der Neurolinkchip ist nämlich circa 30 Jahre alt. Damals war das noch von Neurolink, die Tesla-Firm, Musk und so, Sie wissen. Heute haben wir ja andere Firmen. Haben Sie schon einen der neuen Chips? Ich habe ja den neuen von Meckes.

Detleff Oberlaub: Tatsächlich habe ick ja noch keenen.

Thomas Borks: Sie haben noch keinen Chip? Das geht heutzutage noch?

Detleff Oberlaub: Dit war damals so. Da konntest dir auf ebay sone Karte koofen, hast deine Personalien draufjemacht. Dann dachten alle, du hast son Chip in deim Kopf. Ick wusste nämlich schon damals, dass da irgendwas faul ist.

Thomas Borks: Ach so. Wie ist das denn bei Ihnen, Frau Madrina?

Sila Madrina: Ich habe mir natürlich sofort einen einpflanzen lassen, macht alles einfacher. Braucht man nicht mehr so ein schwere Mobiltelefon mit sich rumschleppen.

Thomas Borks: Interessant. Nächstes Thema! Die Uber-Eats-Bundestagswahl im September. Herr Oberlaub?

Detleff Oberlaub: Ja wir wollen auf jeden Fall die Sponsoren abschaffen. Dit is janz große Scheiße. Wie beim Fußball. Hier Uber Eats oder Meckes als Sponsoren für sowas Wichtiges wie die Bundestagswahl. Förchtbar. Dit jeht nich.

Thomas Borks: Wofür steht denn Ihre Partei?

Detleff Oberlaub: Unsere Partei ist konservativ, um dit mal kla zu sajen. Nich son links-bims-bums-Quatsch wie hier dit (zeigt auf Sila Madrina).

Thomas Borks: Ich habe gehört, Sie wollen die Neurolinkchips abschaffen?

Detleff Oberlaub: Natürlich. Dit is wie hier ne Pflanze im Kopf zu haben. Wollen Se dit?

Sila Madrina: Wir vom Bündnis 99 finden die Chips natürlich super. Und die Uber Eats-Wahl werden wir auch gewinnen.

Thomas Borks: Aber wofür steht Ihre Partei? Stimmt es, dass Sie mehr auf die Zukunft schauen wollen statt auf die Vergangenheit?

Sila Madrina: Genau, die Vergangenheit ist ja vorbei. Früher war alles blöd.

Thomas Borks: Sie wollen auch verpflichtende vegane Ernährung einführen?

Sila Madrina: Das ist richtig, das ist gut für Mensch, Umwelt und Klima.

Detleff Oberlaub: Soll ick Ihnen mal sajen, was dit heißt? Sie essen das Essen der Tiere weg, Sie trinken das Wasser der Fische weg. Ick kann dit allet nich mehr. Dumm.

Thomas Borks: Wir wollen auch mal das Publikum fragen. Hier, der Herr in der ersten Reihe, was haben Sie dazu zu sagen?

Zuschauer: Ich bin für die KOK. Diese Chips, das geht gar nicht.

Thomas Borks: Vielen Dank für Ihre Meinung. (in die Kamera) Das war es dann auch schon mit unserer Meinung. Vielen Dank an unsere Gäste und an Sie, liebe Zuschauer, fürs Zuschauen.

Das Publikum applaudiert, die Gäste und der Moderator unterhalten sich ohne Ton.



Redaktion: nrw