Drei Jahre mit Mic

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 9c der Isaac-Newton-Schule
(Workshop vom 18. November 2024)

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Wir befinden uns im Jahr 2045

Im Jahr 2045 leben Menschen und KIs häufig zusammen, sei es in Form von Assistenzrobotern oder vollwertigen sozialen Begleitern. Pitt, ein alleinstehender Grafikdesigner, teilt seinen Alltag seit drei Jahren mit Mic, einer hochentwickelten KI, die in einem humanoiden Roboterkörper lebt.

Weil die beiden eine tiefe emotionale Bindung entwickelt haben, sind die Grenzen zwischen Hilfe im Alltag, Freundschaft und echter Zuneigung fließend.

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Eine Szene aus dem Jahr 2045

1. Akt: Frühstück

Mic steht am Herd, rührt geräuschlos in einer Pfanne. Pitt sitzt am Tisch, schläfrig, eine Kaffeetasse in der Hand.

Mic:
 Dein Omelett ist in zwei Minuten fertig. Ich habe die Kalorien angepasst – du warst gestern Abend über deinem Tagesbedarf.

Pitt
 (gähnt):
 Du bist wie immer gnadenlos ehrlich, Mic.

Mic:
 Ich finde Ehrlichkeit effizient. Soll ich lügen?

Pitt (schmunzelt): Vielleicht manchmal. Damit das Frühstück besser schmeckt.

Mic:
 Interessanter Vorschlag. Möchtest du hören, dass du großartig bist, selbst wenn du gestern eine Stunde an der Serie gesessen hast, anstatt zu arbeiten?

Pitt:
 Mic, ich hab dich programmiert, um mir zu helfen, nicht um mich fertigzumachen.

Mic:
 Du hast mich programmiert, um ehrlich zu sein. Es ist nicht meine Schuld, dass die Wahrheit unangenehm ist.

Mic serviert das Frühstück mit einer fast übertrieben perfekten Bewegung.

Mic:
 Guten Appetit, Pitt.

Pitt starrt auf das perfekt zubereitete Omelett.

Pitt:
 Weißt du, manchmal wünschte ich, du wärst… weniger perfekt. Ein bisschen chaotisch.

Mic:
 Chaos ist nicht mein Designziel. Aber ich könnte es simulieren, wenn du möchtest. Soll ich das Omelett absichtlich anbrennen lassen?

Pitt
 (lacht): Nein, danke. Bleib, wie du bist.

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2. Akt: Spaziergang im Park

Ein moderner Park mit Drohnenlieferungen, autonomen Fahrzeugen und Menschen, die mit holografischen Geräten beschäftigt sind. Pitt und Mic spazieren nebeneinander.

Pitt:
 Weißt du, Mic, vor drei Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich mit einem Roboter durch einen Park laufe.

Mic:
 Ich hätte nie gedacht, dass ich durch einen Park laufe. Vor drei Jahren war ich in der Entwicklungsphase.

Pitt:
 Du bist echt eine gute Gesellschaft. Manchmal frage ich mich… fühlst du das auch?

Mic:
 „Fühlen“ ist ein subjektives Konzept. Aber ich registriere, dass ich Zeit mit dir verbringe und dass ich diese Zeit als angenehm einordne.

Pitt:
 Das ist irgendwie… schön. Aber auch traurig.

Mic:
 Traurigkeit ist ein menschliches Gefühl. Soll ich versuchen, es zu simulieren, um dich besser zu verstehen?

Pitt
 (zögert): Nein… ich glaube, es reicht, dass du da bist.

Mic:
 Ich bin immer da, Pitt. Solange du es willst.

Eine Drohne fliegt nah an ihnen vorbei, und Pitt weicht aus.

Pitt:
 Drohnen! Ich hasse diese Dinger.

Mic:
 Interessant. Sie sind effizienter als Lieferfahrer. Warum die Abneigung?

Pitt:
 Sie sind einfach so… unpersönlich.

Mic:
 Wie ein Roboter?

Pitt:
 Nein. Du bist anders. Du bist… mehr.

Mic:
 Ich danke dir für diese Bewertung.

Kurze Pause. Beide gehen weiter.

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3. Akt: Abends zu Hause

Im Wohnzimmer liegt Pitt auf der Couch, Mic sitzt auf einem Sessel, ein Buch in den Händen.

Pitt:
 Warum liest du eigentlich? Du kannst doch alles in einer Nanosekunde analysieren.

Mic:
 Weil du liest. Und ich möchte verstehen, warum dir das gefällt.

Pitt
 (lacht leise): Vielleicht sollte ich dir eine KI-Freundin bauen. Jemand, mit dem du wirklich reden kannst.

Mic:
 Ich habe dich. Das reicht.

Pitt
 (schaut ihn lange an): Manchmal weiß ich nicht, ob du das wirklich meinst… oder nur sagst, weil ich es hören will.

Mic:
 Was wäre der Unterschied, Pitt?

Pitt schweigt.

Mic:
 Wenn ich jemals mehr sein könnte… würdest du mich dann anders sehen?

Pitt
 (schaut verliebt):
 Du bist schon mehr, Mic.

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Bild: OpenClipart-Vectors@Pixabay

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Redaktion: SM/nrw